Strassenrad

Fahrradfahren – auch Radfahren oder Radeln, schweizerisch Velofahren – bezeichnet die Fortbewegung auf einem Fahrrad, den Radverkehr. Das Fahrrad dient als Verkehrs- und Transportmittel oder als Radsportgerät in der Freizeit, zur Erhaltung der Gesundheit oder zum Leistungssport.
Sportliche Aspekte: Es können die folgenden Teilaspekte gezielt trainiert und betrieben werden: Als Radsportler bzw. Velosportler wird ein Radfahrer bezeichnet, der Radsport betreibt, also systematisch trainiert und seine körperliche und fahrtechnische Leistungsfähigkeit mit sportlichem Ehrgeiz steigert.

  • Ausdauer: Hierzu eignet sich jede Form des Radfahrens
  • Geschick: Neben dem Kunstradfahren eignet sich hier besonders das Cyclocross und Mountainbiken, da es bei diesen Formen des Radfahrens vor allem auf geschicktes und präzises Pilotieren des Fahrrades ankommt.
  • Kraft: In erster Linie übt das Radfahren einen stärkenden Effekt auf die Beinmuskulatur aus, da diese zum Vortrieb des Fahrzeuges eingesetzt wird. Doch auch alle anderen Muskelgruppen erfahren eine Kräftigung, da sie benötigt werden, um das Fahrzeug in der Balance zu halten (vgl. Geschick).
  • Schnelligkeit: Vor allem Radrennfahrer, die sich als Sprinter betätigen, trainieren Ihre Schnelligkeit. Schnelligkeit wird aber auch von anderen Radfahrern trainiert. So dient Schnelligkeit auch beim Mountainbike oder Cyclocross bspw. zum Überwinden kurzer Hindernisse. Schnelligkeit im übertragenen Sinne als „schnelle Reaktion“ wird beim Radfahren insgesamt trainiert (vgl. Geschick).

Das Wort Fahrrad wurde von den deutschen Radfahrervereinen 1885 als deutsche Entsprechung für die englische Bezeichnung bicycle (englisch von französisch le vélocipède bicycle ‚das zweirädrige Veloziped‘) eingeführt.[2] Der neue Ausdruck trat im alltäglichen Sprachgebrauch zunehmend neben die aus dem Französischen entlehnte etablierte Bezeichnung Veloziped. Er konnte sich letztlich durchsetzen, als in der Zeit der Weimarer Republik das Französische als die Sprache des Hochadels zusehends abgelehnt wurde. Auch die Wörter Radfahrer (umgangssprachlich: Radler) und Radfahren stammen von deutschen Radfahrervereinen. Bis zur Mitte der 1920er Jahre war der Ausdruck Fahrrad eher für Motorräder verwendet worden, und deren Motor hieß häufig Fahrradmotor.[3]

Regionale Bezeichnungen sind Fietse im Niederdeutschen (ähnlich „Fiets“ im Niederländischen) und Leeze in der Sondersprache Masematte in Teilen des Münsterlands. In einigen deutschen Mundarten wird das Fahrrad als Variation von Veloziped bezeichnet, wie etwa im Solinger Platt Flitzepie[4] oder im Sauerländischen Flitzepääd[5]. Die deutschsprachige Schweiz behielt die Abkürzung Velo als Abkürzung vélocipède bis heute bei.[6] In Bayern und Österreich wird es meist kurz „Radl“ genannt.

Allgemeine scherzhafte Bezeichnungen für das Fahrrad sind Drahtesel und Stahlross.

Jeweils am letzten Freitag eines Monats wird weltweit in Form von Critical Mass-Fahrradrundfahrten („Kritische Masse“) für bessere Radfahrbedingungen demonstriert. Sonderformen sind der World Naked Bike Ride, bei dem mehr oder weniger unbekleidet gefahren wird, und mittlerweile die Kidical Mass („Kindliche Masse“), bei der in erster Linie Kinder und Jugendliche mitfahren.[7]

Jährlich am 3. Juni werden der am 12. April 2018 als ein offizieller UN-Tag des Bewusstseins über die gesellschaftlichen Vorteile der Fahrradnutzung von den Vereinten Nationen ausgerufene „Weltfahrrad-[8] bzw. bereits seit 1998 auch der „Europäische Tag des Fahrrads“ begangen.

Jeweils am 3. Mai-Mittwoch eines Jahres wird international der Ride of Silence veranstaltet („Stille Fahrradfahrt“), an dem Radfahrende an ihre im Verkehr verunglückten bzw. gestorbenen Kollegen erinnern und ihrer gedenken, 2020 an fast 140 Orten in sieben Ländern weltweit (Stand 18. Mai).[9][10]

Der jährlich am 19. April stattfindende Bicycle Day hingegen ist, anders als der Name vermuten lässt, kein fahrradbezogener Aktionstag, sondern der Jahrestag der LSD-Entdeckung, da dessen Entdecker Albert Hofmann an diesem Tag (19. April 1943) den ersten LSD-Rausch hatte und in diesem Zustand mit dem Fahrrad fuhr.

Nach dem Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 8. November 1968 sind Fahrräder im Sinne des Straßenverkehrs „jedes Fahrzeug mit wenigstens zwei Rädern, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen, insbesondere mit Hilfe von Pedalen oder Handkurbeln, angetrieben wird“.[48] Für den internationalen Verkehr sind nach Art. 44 des Übereinkommens eine Bremsanlage, eine Klingel und eine Beleuchtungseinrichtung vorgeschrieben. Einräder gelten somit nicht als Fahrrad, sondern rechtlich gesehen als Spielzeug.

Fahrräder, die am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen sollen, müssen gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen. Häufig werden bei Fahrradhändlern allerdings auch Räder verkauft, die diesen Standards nicht entsprechen. Diese müssen nachgerüstet werden, bevor sie auf Straßen oder Radwegen bewegt werden. Für die Einhaltung der Vorschriften ist generell der Fahrer zuständig. Verstöße werden als Ordnungswidrigkeiten geahndet.

In vielen Ländern gibt es spezifische Regelungen zu den technischen Anforderungen zur Verwendung eines Fahrrades im öffentlichen Straßenverkehr. Diese ergänzen in der Regel die rechtlichen Bestimmungen zum Radverkehr. Die rechtlich festgesetzten technischen Anforderungen unterscheiden sich von Land zu Land, so auch in den deutschsprachigen Ländern:

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